Die Klimaanlage, der Ventilator oder offene Türen und Fenster – sie alle bringen eine Abkühlung oder frische Luft. Allerdings erzeugen sie dabei einen Windzug, der oft auch als Zugluft bezeichnet wird. Der Zugluft wird oft nachgesagt, dass sie Nackenschmerzen oder Erkältungen verursacht. Aber stimmt das tatsächlich oder steckt etwas anderes dahinter?
So gefährlich ist Zugluft wirklich
Die Zugluft ist tatsächlich verantwortlich für Nackenschmerzen. Über einen längeren Zeitraum streicht permanent Luft über bestimmte Körperstellen, beispielsweise den Nacken. Dadurch kühlt eben dieser aus, die Gefäße ziehen sich in der Kälte zusammen und die Muskeln werden weniger gut durchbluten, weshalb sie einen Teil ihrer Funktionen aufgeben und verkrampfen. Dies kann zu weiteren starken Schmerzen führen, die vom Nacken in den Rücken übergehen können.
Eine weitere Folge kann eine Erkältung sein. Wenn die Zugluft auf den Hals oder auf die Schleimhäute, beispielsweise die Rachenschleimhäute, trifft, trocknet die Schleimhaut aus. Diese kann uns dann nicht mehr gegen Viren und Bakterien schützen, die ungestört eindringen und Erkältungen verursachen können. Im Sommer entsteht auf diese Art häufig die sogenannte Sommergrippe. Im Winter führt die Zugluft nicht nur zu Schmerzen oder Erkältungen. Wenn kalte Luft durch undichte Stellen von außen in die Wohnung gelangt, kühlt die Wohnung schneller aus und lässt sich durch die Heizung nicht mehr so einfach aufheizen, wodurch die Heizkosten schnell in die Höhe steigen können.
Tricks gegen Zugluft
Wer anfällig für Zugluft ist oder sich einfach davor schützen möchte, kann darauf achten bei Zugluft den Hals und Nacken zu bedecken, entweder mit einem Tuch oder dem hochgeklappten Kragen. Beim Lüften zuhause sollte man eher mehrmals am Tag für ein paar Minuten Stoßlüften, statt durch dauerhaftes Kippen einen durchgehenden Luftzug zu erzeugen. Die Klimaanlage sollte nicht zu kühl eingestellt sein und der Ventilator nicht zu lange auf Nackenhöhe eingestellt sein.
In der Wohnung gibt es noch weiteres zu beachten. Wer feststellt, dass Fenster oder Türen undicht sind, sollte sich schnell darum kümmern die kalte Luft beispielsweise durch Vorhänge oder Zugluftstopper draußen zu halten. Eine weitere gute Möglichkeit Zugluft auszugleichen, bieten Heizkörper. Sind diese unter den Fenstern angebracht und entsprechen deren Breite, können sie die kalte Luft direkt aufheizen und so Zugluft verhindern. Bei einer Fußbodenheizung können die Rohrschlangen in den Randzonen, also unter den Fenstern und vor Außenwänden, dichter verlegt werden als im übrigen Raum, denn auch hier wird mehr Wärme abgegeben und die kalte Luft direkt aufgewärmt.
Zugluft zu verhindern, reduziert also nicht nur die Heizkosten, sondern ist auch für unsere Gesundheit ein sehr wichtiger Schritt.
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